die Hufpage

alles rund um den Pferdehuf

Die Hufrehe

oder die Laminitis…

Die Hufrehe ist eine Form der Huflederhautentzündung vorwiegend zwischen Zehenwand und Hufbein, die mehrere Ursachen haben kann:

Vergiftung durch Ernährungsfehler
Nachgeburtsrehe
Überbelastung
Mehrbelastung eines Hufes bei Lahmheit des Anderen

In den meisten Fällen erkranken die Vorderhufe, seltener alle vier. Die Pferde versuchen, weil die Zehenwand schmerzt das Körpergewicht möglichst auf die Ballen zu verlagern. Sie strecken die Vorhand weit nach vorn und schieben die Hinterhand, mit aufgewölbtem Rücken unter den Körper. Die ist die sogenannte Sägebockstellung.

Rehehufe vor dem Ausschneiden Man kann ungefähr verstehen, wie groß die Schmerzen des Pferdes sind, wenn man sich vorstellt, daß man sich mit einem dicken Hammer auf den Finger gehauen hat. Ähnlich wie der "Blaue" Nagel produziert die Huflederhaut Blutserum, und das Gewebe schwillt an. Da es in der Hornkapsel zu eng für die austretende Blutflüssigkeit ist, löst sich die Lamellenschicht vom Wandhorn. (Der baue Nagel fällt eines Tages ab).

Als Sofortmaßnahme bei einer Reheerkrankung müssen der Tierarzt und der Hufschmied hinzugezogen werden. Bis zum Eintreffen der Beiden ist es von Vorteil das Pferd, auch wenn es freiwillig keinen Schritt vorwärts geht, möglichst durch einen kalten Bach zu führen damit kein Blutstau eintritt. typischer Rehehuf - Bodenfläche mit stark verbreiterter weißer LinieDas kalte Wasser des Baches verengt die Blutgefässe, also wird weniger Blut in die entzündete Region gepumpt. Der Tierarzt spritzt meistens ein entzündungshemmendes Mittel oder macht einen Aderlaß, damit sich das vergiftete Blut schneller erneuert.

Um die akuten Schmerzen zu nehmen, kann der Schmied mit einem "Reheeisen", oder einem Eisen falsch herum (mit offener Zehe) aufgenagelt, den Hufmechanismus s.d. außer Kraft setzen um zu verhindern, daß der schmerzende Bereich gleicher Huf nach dem Ausschneiden vorm Raspeln(Der Bereich zwischen Zehenwand und Hufbein) beim Auffußen nach unten sinkt.

Für die weitere Behandlung bin ich jedoch der Meinung von Frau Dr. Hiltrud Strasser - eine Heilung der einmal eingetretenen Rehe ist durch Dauerbeschlag mit Reheeisen nicht, oder nur in den seltensten Fällen zu erreichen.

Mit der Ablösung der Hornwand vom Hufbein wirken nämlich die Zugkräfte der Hufbeinbeugesehne, die fertig ausgeschnittenen Hufewelche um das Fesselgelenk herum an der unteren Hufbeinspitze ansetzt, und ziehen das Hufbein nach unten zur Sohlenfläche. Dies kann zum Sohlendurchbruch führen.Um dieser Hufbeinrotation vorzubeugen muß der Huf so ausgeschnitten werden, daß der Hufmechanismus wieder in Gang kommt um tragfähiges Horn zu produzieren und ein "Anwachsen" des Hufbeins an das Horn zu gewährleisten.Dabei wird alles Überflüssige Wandhorn einschließlich der weißen Linie bis fast an das Sohlenhorn entfernt um dem Hufbein die physiologisch richtige Stellung wiederzugeben. Dieses Horn hat sowieso keine tragende Funktion mehr und behindert das Abrollen des Hufs. Außerdem wird durch die Hebelwirkung der zu langen Zehe immerwieder das "Anwachsen" des Horns an den Knochen behindert. Diese Maßnahmen müssen solange fortgeführt werden, bis das Hufbein wieder in der Hornkapsel hängt, d.h. bis es vom Kronrand herunter wieder normal gewachsen ist.


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