alles rund um den Pferdehuf
Die als "Hufrolle" bekannte Krankheit ist eine schlecht zu diagnostizierende, schleichend fortschreitende Entzündung des Hufrollenschleibbeutels. Die Krankheit tritt fast ausschlieslich an den Vorderbeinen auf. Die Entzündung greift nach und nach auch die glatte Knorpelschicht des Strahlbeins (ein kleiner rollenförmiger Knochen zwischen Kron- und Hufbein) an.
Hier ist ein nettes Bild von www.horseshoes.com
Diese glatte Schicht ist die "Gleitbahn" für die Hufbeinbeugesehne. Ist diese Schicht einmal durch immer wiederkehrende Entzündung und damit einhergehende Knochenauftreibungen zerstört, "franst" die Beugesehne aus. Man kann das deutlich machen, wenn man sich ein Tau vorstellt das immer über eine scharfe Kante gezogen wird. Diese Ausfaserungen entzünden natürlich wieder den Hufrollenbereich usw.usw.
Sind alle anderen Erkrankungen auszuschließen (Sehnen, Gelenke), kann man die sogenannte Keilprobe anwenden (Tierarzt, Hufschmied) um einen Verdacht auf Hufrollenentzündung zu erhärten. Hierzu wird der Huf auf einen Holzkeil gestellt, das dickere Ende des Keils zur Zehe, und der andere Huf aufgehoben. Die Überstreckung der Beugesehne sollte dem Pferd so unangenehm sein, daß es sich diese Prozedur nur sehr ungern gefallen läßt. Ein gesundes Pferd kann die Keilprobe durchaus aushalten. Ist der Verdacht bestätigt sollte unbedingt ein Tierarzt zum röntgen hinzugezogen werden.
Die Krankheit ist nur in ihren Anfängen heilbar - im fortgeschrittenen Stadium ist sie unheilbar.
Die einzige Möglichkeit dem Pferd Linderung zu geben, ist die Trachten hochzustellen, um die Beugesehne zu entlasten. Im Anfangsstadium der Krankheit kann man eine Verbesserung des Zustands durch ausgiebigen Weidegang ohne Belastung des Pferds erreichen.