die Hufpage

alles rund um den Pferdehuf

Zwanghufe

der "eingeschnürte" Huf…

sind eine Verengung der Hornkapsel an bestimmten Teilen des Hufs. Die Verengungen können alle Teile des Hufs betreffen und werden nach der Stelle wo sie auftreten benannt.

Im einzelnen kommen vor:
Kronenzwang
Sohlenzwang
Trachtenzwang

Der Kronenzwanghuf entsteht durch ausschließliche Belastung des Tragerands (die Sohle und der Strahl tragen nicht mehr mit). Die Kraft bei Belastung wird nur noch an den Aufhängeapparat weitergegeben. Kronenzwanghuf mit deutlicher Einschnürung unterhalb des Haaransatzes, der Hornschuh wird enger als am Kronrand Dadurch bedingt 'schnürt' sich die Hornwand unterhalb des Kronrands ein. Die Hornkapsel wird enger als sie am Haaransatz ist.

Kronenzwang entsteht durch zu enge Eisen über die die Hufe hinwegwachsen, oder plötzliche Umstellung des Pferds auf harten Boden (bei weichem Boden bekommen Strahl und Sohle Druck von unten - der ganze Huf trägt).

Da diese Art Zwanghuf eine Hufumformung auslöst ist die Behandlung ziemlich langwierig. Man muß die übermäßigen Wandüberstände regelmäßig kürzen und durch feuchthalten der Hufe versuchen das Horn weicher zu bekommen, um die Schmerzen zu lindern. Weicher Boden (Weidegang) begünstigt die Heilung.

Letztendlich ist die Heilung erst abgeschlossen, wenn der Huf vom Kronrand bis zum Boden wieder normal nach unten gewachsen, und die Einschnürung verschwunden ist.


Beim Sohlenzwang ist eine Veränderung des Sohlenhorns zu beobachten. Hierbei wölbt sich die Sohle nach oben, was zur Folge hat daß sich die Hornwand vor allem im vorderen Wandabschnitt (Zehenbereich) nach außen drückt.

Die Hornwand wird Krallenartig konvex. (Genau andersherum als beim Kronenzwang, von der Seite betrachtet). Meistens wird der Huf breiter und kürzer. Die Pferde lahmen bei dieser Art des Zwanghufs eher auf weichem Boden.

Abhilfe schafft harter Boden (Pflaster, Einstreu entfernen) und starkes kürzen der Vorderwand.


Der Trachtenzwang ist die verbeitetste Form des Zwanghufs. Links normaler, gut entwickelter Strahl und weite Trachten - rechts beidseitiger Trachtenzwang,Strahl zusammengequetschtTrachtenzwang kann einseitig oder beidseitig auftreten und betrifft immer die hinteren Wandabschnitte. Der Strahl wird zusammengequetscht und verkümmert. Bei jedem Auffußen wird die Hufkapsel enger und dadurch der gesammte Hufmechanismus umgekehrt, die Trachten drücken nach innen, die Sohle wölbt sich nach oben, die Huflederhaut und die Hufknorpel werden gequetscht.

Trachtenzwang ensteht vor allem bei ungleichmäßiger Belastung des unbeschlagenen Hufs (Zeheneng, Zehenweit) bei Barfuß-Pferden, durch zu kurze, zu enge, oder zu weite Eisen und zu lange Beschlagsintervalle.

Die Zehe wird immer länger, der Huf immer spitzer und die Last fällt auf die hinteren Wandabschnitte. Im Falle eines Trachtenzwangs sind die eingezogenen Trachten (enger als der Ballen, bzw. Strahl ist wesentlich dünner als die Fessel) freizuschneiden. Dabei werden sie dem Sohlengewölbe angeglichen. Ziel dieser Maßnahme ist es den Hufmechanismus wieder zu ermöglichen und die Trachtenbewegung wieder nach außen zu bekommen. Unbeschlagene Pferde bekommen am besten ausgiebigen Weidegang.

Beschläge sind so auszuführen, daß das Eisen nach außen abzuflachen ist um die Tracht in die Bewegung nach außen zu zwingen. Ein verbeiterter Eisenschenkel zur Unterstützung der eingezogenen Tracht ist der Heilung förderlich.

Impressum